Mittwoch, 26. Januar 2011

Falls ich aufwache und essen will, gibst du mir dann was Mama?


Mittwoch, 19.1.2011
Die Ärzte wollen alles versuchen, um uns morgen nach Hause lassen zu können. Deshalb haben sie mittags den Schmerztropf abgestellt, um zu schauen, ob sie mit oraler (durch den Mund) Medikation hinkommt. Ich habe irgendwie gemischter Gefühle, weil ich Angst habe zu Hause dann da zustehen und nicht viel an der Hand zu haben, wenn es ihr schlechter gehen sollte. Außerdem hat sie Colibakterien im Harn (Stuhlgangbakterien), also eine Harnwegsinfektion, die sie mit Antibiotikasaft behandeln wollen. Spätnachmittags ging es gar nicht mehr, sie weinte nur vor Schmerzen und konnte gar nichts zu sich nehmen (macht sie so schon nicht richtig, isst nur Salzstangen und trinkt max. 1 Glas Wasser pro Tag). Der Schmerztropf wurde also wieder angestellt. Dann entdeckte ich eine Petechie (stippenweise  Einblutungen in der Haut) am Ohr. Ich fragte eine Kinderkrankenschwester nach den Blutwerten und erfuhr so dass diese nicht so gut waren. 26.000 Thrombozyten (deshalb die Petechie), 400 Leukozyten (normal ab 1200), 8,4 CPR (Entzündungswert, normalerweise unter 0,5), Natrium- und Caliummangel (durch den ständigen Durchfall) und einen Hb von 11,6 (dieser geht noch, gut ist ab 12 aufwärts) Das heißt dann wohl erst einmal noch hierbleiben…
Donnerstag, 20.1.2011
Dr. Broede war zur Visite da und meinte, der Entzündungswert (hätte sie auch überrascht) würde nicht nur vom Harnwegsinfekt herrühren, sondern eher dafür sprechen, dass die Chemo eine komplette Entzündung der gesamten Schleimhäute hervorgerufen hätte. Dieses sei sehr schmerzhaft und es würde keinen Sinn machen mit dem Endoskop auf direkte Entzündungsquellen machen, da man damit die Schleimhäute noch mehr reizen oder sogar beschädigen würde. Deshalb bekommt sie eine höhere Dosis Schmerzmittel, dazu noch Natrium in die Infusion, um den Mangel auszugleichen.

Freitag, 21. Januar 2011

Spuren im Sand...


Montag-Dienstag, 27.-28.12.2010
Heute mussten schon wieder die Sachen gepackt werden. Sie bekam am Montag drei Chemoinfusionen, eine davon musste mit Monitor beobachtet werden. Aber am Dienstag konnten wir wieder nach Hause und die Zeit als Familie genießen. Sie freute sich tierisch dass der Papa Urlaub hatte.
Mittwoch-Donnerstag, 29.-30.12.2010
Mittwoch haben wir mit Freunden gebruncht bis in den Nachmittag hinein ;-) und Fine konnte die ganze Zeit mit den Kindern spielen. Langsam bemerkt man jedoch schon die Auswirkungen von dem Cortison dass sie jeden Tag bekommt. Sie hat weniger Lust wirklich zu spielen, ist launischer…und hat natürlich mehr Appetit! Sie aß mit vollkommener Begeisterung die Käse-Lauchsuppe von Jacob Wiebe!!!! (Sie hat noch tagelang geschwärmt!)
Donnerstag kamen einige Cousinen von Fine und sie hatte auch da wieder jemanden zum Spielen.
Freitag-Sonntag, 31.12.2010 -2.1.2011
Wir feierten mit einer befreundeten Familie Silvester und es war richtig schön und gemütlich! Fine verschlief das ganze Spektakel ;-)
Wir haben zurück geblickt auf das letzte Jahr und ich muss sagen wenn wir es letztes Jahr um diese Zeit gewusst hätten dass wir 2x beinahe unsere Tochter verloren hätten, wäre ich weggelaufen vor diesem Jahr, aber GOTT sei Dank wissen wir nicht was kommt und können so einen Schritt nach dem anderen tun. Mir ist das Gedicht von den Spuren im Sand eingefallen und ich kann es bestätigen! Es ist nicht nur dass wir getragen wurden durch diese Zeit sondern wie! Wir haben uns nie allein gelassen gefühlt. Familie und Freunde waren immer für uns da, Nachbarn… Und dann vergeht die Zeit doch schnell, jetzt haben wir nur noch 2 Monate Intensivtherapie!

Spuren im Sand

Ich träumte eines Nachts, ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn und es entstand vor meinen Augen, Streiflichtern gleich, mein Leben.

Montag, 3. Januar 2011

Weil mir wackeln schon die Ohren...

Mittwoch, 1.12.2010

Morgens hatte Fine kurz gespuckt und ihr war übel, ging aber dann doch schnell vorbei. Sie war den Tag über ziemlich anstrengend, da sie sich nicht gut fühlte insgesamt und nichts länger machen wollte. Nachmittags kam aber zum Glück ihre Cousine Lolo und spielte mit ihr.

Donnerstag, 2.12.2010

Heute Nacht konnten wir trotz des Blutabnehmens recht gut schlafen, aber morgens wachte sie mit Druck im Kopf auf, hatte Durchfall und kurz darauf kam die Übelkeit hinzu. 5x musste die Arme sich übergeben bis das Navoban (gegen Übelkeit) wirkte und dann konnten wir auch ein Zäpfchen gegen Kopfweh geben. Dann wurde alles besser und abends kam der Papa zur Nacht! Das war toll!

Freitag, 3.12.2010

Wir konnten es nicht abwarten entlassen zu werden. Fine musste dann oft im Auto warten, weil ich ins Geschäft musste… dabei ist sie eingeschlafen. Sie war einfach nur fertig vom Krankenhaus.