Donnerstag, 18. November 2010

Harte Zeiten

Mittwoch + Donnerstag, 27.-28.10.2010

Es wird wieder für die kommende Woche geplant, wie wir alles rein logistisch als Familie hin bekommen… Fine war am Donnerstag einmal im Krankenhaus zur kapillaren Blutentnahme (Fingerpieks), um zu schauen wie es mit ihrem Blut steht. Da Dr. Broede Mittags nicht angerufen hatte, durften wir davon ausgehen, dass alles in Ordnung war.

Freitag, 29.10.2010

Fine`s Freundin Fiona war bei ihrer Oma, und Fine hat den ganzen Tag dort mit ihr gespielt. Was sie sehr glücklich gemacht hat.

Samstag, 30.10.2010

Schaute 6x das Musikvideo von „Nein Mann, ich will noch nicht gehen….“ an…..   Ohne Worte!

Sonntag, 31.10.2010

Heute war schon „früh“ um kurz vor sechs Uhr was los. Der Louis hat heftige Atemnot, wir zogen ihn an und Jakob fuhr sofort ins Krankenhaus mit ihm. Dort stellten sie fest, dass er eine obstruktive Bronchitis hatte und dadurch einen Asthmaanfall, dazu kam dann leider noch ein Kruppanfall. Er sollte für ein paar Tage da bleiben, falls dieser Notfall noch einmal eintreten sollte. Wir waren ehrlich erschrocken!


Montag, 1.11.2010

So jetzt sitzen wir als komplette Familie im Krankenhaus… In 2 verschiedenen Zimmern da Fine nicht mit Louis zusammenkommen darf - der Ansteckung wegen. Louis hatte noch einige Anfälle und wir liefen mit Jakob immer von Zimmer zu Zimmer. Fine hatte wieder massive Angst vor dem Portanstechen… So langsam kamen wir wirklich heute an unsere Kraftgrenzen. Vor allem, wenn man einen quirligen 1,5 jährigen zum Inhalieren und zum im Zimmersitzen anhalten muss. Schließlich durften wir mit ihm an die frische Luft, was eine wirkliche Erleichterung war!

Dienstag, 2.11.2010

Louis hatte wieder Atemnot in der Nacht, Fine musste immer auf Toilette, wegen der vielen Flüssigkeit, die über die Infusion gegeben wird. Morgens waren wir alle ziemlich depremiert! Jakob musste dann auch noch mittags geschäftlich nach Wuppertal und wir waren wirklich verzweifelt, da wir keinen Ausweg wussten! Aber manchmal schickt Gott Engel! Diesmal in Form meiner Freundin Katharina, die spontan zu Besuch kam und bleiben konnte, obwohl auch sie Kinder hat. Trotzdem war es nicht einfach! Louis war unruhig, sein Atem rasselte und pfiff ständig, also packte Katharina ihn ein und ging nach draußen. Fine sollte wieder ins Traumland für die LP+Mtx-Gabe. Sie hatte schreckliche Angst vor schlechten Träumen und auch diesmal reagierte sie leider paradox! Sie fing schrecklich panisch an zu schreien sobald das Medikament ihren Kreislauf durchfloss und wurde erst durch Zugabe eines anderen Medikaments ruhig. Sie brauchte eine hohe Dosierung, um ruhig zu bleiben und wachte schrecklich wieder auf. Noch halb benommen kämpfte sie gegen den Schlaf und schrie immer wieder auf. Bis sie endlich „lallend“ sagte, sie habe Angst zu schlafen, da sie grausame Träume hätte. Ich konnte sie nicht richtig im Arm halten wie sie es wollte, da sie 2h mit dem Kopf nach unten liegen musste damit die Chemo ins Hirn fließt. In der Zwischenzeit kam Louis wieder und hatte promt einen Anfall und wollte nur mit mir und auch nur schreiend und strampelnd inhalieren. Katharina betete mit Fine schließlich für gute Träume und dass sie ruhig wird. Daraufhin schlief sie ein und auch ganz ruhig. Aber ich war fertig!

Mittwoch, 3.11.2010

Wir hoffen, dass Louis heute entlassen wird, da Jakob geschäftlich bis Samstag wieder nach Wuppertal muss. Gestern, am Nachmittag, hatte er den letzten Anfall und auch wenn seine Atmung nicht besonders gut ist, kann er doch zu Hause, bzw. bei meiner Schwester, wo er bis Freitag hin sollte, inhalieren. Mittags durften er dann endlich raus und Fine war sehr traurig darüber, da sie lieber uns beide in der Nähe haben wollte, auch wenn sie Louis nicht treffen konnte… Die Nächte sind schlimm (9-10x aufstehen); da piept der Infusomat, da bekommt sie eine Spritze ins System, das ständige abmessen des Urins, Blutabnehmen aus dem Schlauch….  Zum Glück kamen wieder Fine`s Cousinen, um mit ihr zu spielen und auch ihre „neuste“ Cousine Emma + Mama. Diese wollte sie am liebsten die ganze Zeit streicheln und auf dem Arm halten. Aber im Großen und Ganzen merkte man ihr eine Nervosität und Unruhe an. Sie wollte nichts lange machen, nach 2 Minuten malen ist Schluß…

Donnerstag, 4.11.2010

Ein ewig langer Tag! Das Wetter wiederspiegelte unsere Stimmung: regnerisch.. Nacht war wieder wie Mittwoch beschrieben…. Louis ging es dagegen gut, er wollte zwar nicht so gerne inhalieren, war aber trotzdem sehr brav.

Freitag, 5.11.2010

Wir konnten es kaum abwarten, endlich aus dem Krankenhaus raus zu kommen (so schlimm vom Gefühl her war es noch nie!). Trotzdem dauerte es wieder ewig lange bis der letzte Tropfen Infusion eingelaufen war, und weil es genau auf die Mittagszeit endete, noch mal länger bis Fine mit gehörigem Geschrei abgestöpselt war! Und weil wir so viel durchgemacht hatten diese Woche gönnten wir uns einige schöne Stunden bei Freunden, wo Fine mit Mia spielte und sogar übernachten durfte!

Samstag, 6.11.2010

Heute durfte sie auch noch die ganze Zeit mit ihrer Freundin spielen. (Da alle dort gesund waren machten wir eine dicke Ausnahme)

Sonntag, 7.11.2010

Heute wurde der Louis wieder von Oma und Opa Bergmann gebracht, wo er noch ein paar Tage „gesünder“ werden durfte. Die 2 freuten sich überschwänglich, sich zu sehen und lagen sich immer wieder in den Armen. Trotzdem hatten sie beide leichte Probleme ihren Opa und die Oma zu teilen.

Montag, 8.11.2010

Wir verbrachten einige Zeit dick eingepackt draußen, und Fine wollte sogar wieder von sich aus Fahrrad fahren! Dazu muss man wissen, dass Fine irgendwann (vermutlich als die Krankheit sich schon im Knochenmark etwas breit gemacht hatte) Ende Mai oder auch etwas eher angefangen hatte, Angst vor dem Fahrradfahren zu haben, obwohl sie schon komplett ohne Stützräder fahren konnte. Seitdem wollte sie nicht mehr aufs Rad, vermutlich weil alles viel stärker weh tat und sie Angst vor blauen Flecken hatte. Jetzt aber lief sie in die Garage und setzte sich aufs Rad und fuhr los, sogar Kurven drehte sie! Es war ein sehr schönes Bild!

Dienstag- Donnerstag, 9.-11.11.2010

Wir haben schon die Wohnung weihnachtlich geschmückt da wir ja nächste Woche wieder im Krankenhaus sind und weil uns einfach danach war! Wir schauten Aschenbrödel mit den 3 Nüssen an und Fine aß viel und durcheinander! Zum Abendbrot am Donnerstag wollte sie erst Kuchen, dann Suppe von Mittags und dann ein Wurstbrot. Dazu jede Menge Clementinen dazwischen. Mal schauen ob das gut geht!

1 Kommentar:

  1. Liebe Fam. Bergmann,
    mir wurden heute diese Worte des Trostes gegeben, die ich auch an Euch weitergeben möchte:
    Denn für uns sind jene gesegnet, die im Leiden durchgehalten haben. Ihr kennt die Geduld Hiobs und wisst, wie der Herr alles zu einem guten Ende führte, denn Er ist voll Mitgefühl und Barmherzigkeit! Jakobus 5,11
    Der Herr stärke und segne Euch!

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